Weltmädchentag und Coming Out Day

Mädchen und queere Menschen stärken

Wiesbaden – „Der 11. Oktober ist gleich in doppelter Hinsicht ein besonderer Tag“, sagt Meike Pinkernell, Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft Hessischer Frauen- und Gleichstellungsbüros (LAG). Der Weltmädchentag weist auf die weltweit vorhandenen Benachteiligungen von Mädchen hin. Und der Internationale Coming Out Day steht für die Solidarität mit jenen, die den Mut haben, sich als lesbisch, schwul, bisexuell, trans, inter oder queer zu outen. „Mit diesem besonderen Tag wird damit ein starkes Zeichen für Akzeptanz, Gleichberechtigung und Vielfalt gesetzt“, so Pinkernell.

Denn sowohl Mädchen als auch LSBTIQ-Personen haben auf der ganzen Welt noch mit Benachteiligungen zu kämpfen. „Deshalb ist für Mädchen wie für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender, Intersexuelle und Queere die Sichtbarkeit entscheidend, um Vorurteile abzubauen und ein tieferes Verständnis für die vielfältigen Lebensrealitäten zu schaffen“, betont die LAG-Sprecherin. Die Idee zum Mächentag entstand 2003 als Teil der Kampagne „Because I am a Girl“ des Vereins Plan International Deutschland. Unterstützt wird der Internationale Mädchentag auch von den Vereinten Nationen und unter anderem auch vom Deutschen Bundestag. Zu den Forderungen des Internationale Mädchentags gehören unter anderem die gezielte Förderung von Mädchen und jungen Frauen durch Bildung, die Bekämpfung der Zwangsehe, die Gleichberechtigung in allen Lebensbereichen, die konsequente Umsetzung von Anti-Diskriminierungsgesetzen und keine Toleranz für Gewalt gegen Mädchen und junge Frauen im Namen von Tradition oder Kultur.

Der Internationale Coming Out Day wird seit 1998 gefeiert, um den ungeouteten Personen Mut zum eigenen Coming out zuzusprechen, sofern sie persönlich bereit dazu sind. Jenen, die sich noch im Coming-out-Prozess befinden, soll Mut gemacht werden, diesen Schritt zu wagen und zu sich selbst zu stehen, sich so anzunehmen, wie sie sind, und dadurch an Stärke zu gewinnen. Das ist gerade auch für junge lesbische, schwule, bisexuelle, trans, inter* und queere Menschen wichtig, die in ihrem Coming Out zu-meist einsam und oft ganz auf sich alleine gestellt sind. Häufig kommen Mobbing und Gewalt in Schule und sogar auch im eigenen Elternhaus hinzu. Das Coming Out ist eines der besten und oft wirksamsten Mittel gegen Homophobie und Transphobie. Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass Menschen, die LSBTIQ* persönlich kennen, diesen Gruppen gegenüber positiver eingestellt sind.