Equal Pay Day 2024

Höchste Zeit für equal pay! – 6. März ist der Equal Pay Day

In diesem Jahr steht der Equal Pay Day (dt. Tag der gleichen Bezahlung) unter dem Motto „Höchste Zeit für equal pay!“ Eine Kampagne, die den Zusammenhang von Zeit und Geld in den Fokus nimmt. Denn Zeit ist, insbesondre was das eigene Einkommen angeht, ein entscheidender Faktor. Doch wie frei sind Frauen und Männer darin, ihre Zeit zu nutzen? Noch immer arbeiten Frauen fast dreimal so häufig in Teilzeit wie Männer. Der Grund dafür? Die meisten Frauen übernehmen zum Großteil die anfallende Care-Arbeit.

Informationen und Forderungen der LAG:
Deutschland – eines der Schlusslichter in Europa – Forderungen 

Die geschlechtsspezifische Entgeltungleichheit in Europa beträgt etwa 13%. Im europäischen Vergleich zum Gender Pay Gap bildet Deutschland seit Beginn der internationalen Messung eines der Schlusslichter in Europa. Im Jahr 2021 lag Deutschland nach Estland und Österreich auf dem dritten Platz der EU-Mitgliedsstaaten.

Was muss geschehen, damit Frauen und Männer gleichwertig bezahlt werden? Zu dieser Frage gibt es bereits diverse Ansätze, welche die Landesarbeitsgemeinschaft der hessischen Frauenbüros unterstützt. Arbeitgeber müssen Führung in Teilzeit unterstützen und fördern sowie in Bewerbungsverfahren geschlechtsspezifische Unterschiede von Erwerbsbiografien anerkennen. Außerdem müssen Minijobs in sozialversicherungspflichtige Tätigkeiten überführt werden. Gesetzlich gilt neben dem deutschen Entgelttransparenzgesetz seit Juni 2023 zudem die europäische Entgelttransparenzrichtlinie. Durch diese Richtlinie haben Beschäftigte wie auch Bewerbende erweiterte Rechte auf Auskünfte und Entschädigungsansprüche. Der gesellschaftlich und institutionell verfestigten, ungleichen Bewertung von Arbeit muss entgegengewirkt werden. Tarifgefüge müssen geschlechtsneutral neu bewertet werden und weiblich dominierte Berufsfelder müssen aufgewertet werden.

Gesetze wie das Ehegattensplitting, welches eine traditionelle Aufteilung von Care-Arbeit untermauert, müssen modernisiert werden. 

Was ist der Gender Pay Gap?

Aktuell verdienen Frauen in Deutschland in der Stunde im Schnitt 18 Prozent weniger als Männer, das hat das Statistische Bundesamt für das Jahr 2023 berechnet. Zur Errechnung dieser Lohnlücke wird die prozentuale Differenz zwischen dem durchschnittlichen Bruttostundenlohn von Männer und dem durchschnittlichen Bruttostundenlohn von Frauen errechnet. Rechnet man die Prozente in Tage um, arbeiten Frauen vom 1. Januar bis zum 6. März unentgeltlich. Dieser Wert hat sich bereits seit 2020 nicht mehr verändert und auch in den Jahren zuvor hat sich die Lücke nur sehr langsam verringert.

Für diese Lohnlücke gibt unterschiedliche Ursachen. Zu Teilen lässt sie sich auf sogenannte strukturelle Unterschiede zurückführen. Viele Frauen erlernen Berufe, die schlechter bezahlt sind, arbeiten seltener in Führungspositionen und häufiger in Teilzeit oder in Minijob. Doch auch wenn man die Gehälter von Frauen und Männern mit vergleichbaren Qualifikationen, Tätigkeiten und Erwerbsbiografien vergleicht, liegt der sogenannte „bereinigte“ Gender Pay Gap im Schnitt immer noch bei 6 Prozent.

Die geringe finanzielle Sicherheit, die damit einhergeht, bringt verschiedene Probleme mit sich, wie beispielsweise die finanzielle Abhängigkeit von Partner*innen sowie Altersarmut, von der Frauen stärker bedroht sind als Männer.

Sollten Sie Fragen haben, wenden Sie sich an die Sprecherinnen der LAG unter: 
LAG | Landesarbeitsgemeinschaft Hessischer Frauenbüros Sprecherinnen (frauenbueros-hessen.de)

Die Landesarbeitsgemeinschaft der Hessischen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten (LAG) ist eine Selbstorganisation der hessischen Frauenbeauftragten und Gleichstellungsbeauftragten, bzw. Funktionsträgerinnen mit den entsprechenden Aufgaben nach HGlG und/oder HGO/ HKO.
Die LAG versteht sich als politische Interessenvertretung für Chancengleichheit von Frauen und Mädchen und Geschlechtergerechtigkeit in den Kommunen, in den öffentlichen Verwaltungen und ihren Einrichtungen und auf der Landesebene.

Hessenweit organisieren Frauen und Gleichstellungsbeauftragte vor Ort Veranstaltungen, um auf den Equal Pay Pay aufmerksam zu machen. Schauen Sie auf der Internetseite ihres Ortes oder Kreises vorbei, dort finden Sie weitergehen Informationen dazu.

Weitere Informationen:

Equal Pay Day: https://www.equalpayday.de/

Statistisches Bundesamt https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/01/PD24_027_621.html

https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/03/PD23_N015_12_63.html#:~:text=Jede%20f%C3%BCnfte%20Frau%20ab%2065%20Jahren%20gilt%20als%20armutsgef%C3%A4hrdet&text=2021%20lag%20der%20Schwellenwert%20f%C3%BCr,247%20Euro%20netto%20im%20Monat).

https://www.destatis.de/Europa/DE/Thema/Bevoelkerung-Arbeit-Soziales/Arbeitsmarkt/GenderPayGap.html

https://ec.europa.eu/eurostat/en/web/products-eurostat-news/-/edn-20220307-2

https://www1.wdr.de/nachrichten/ehegattensplitting-102.html

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