Anti-Catcalling-Tag 2024 LAG Hessen

Am 14. Juni 2024 findet der bundesweite Anti-Catcalling-Tag statt, an dem zahlreiche Frauen- und Gleichstellungsbüros in Hessen und in ganz Deutschland teilnehmen werden. Dieser Aktionstag soll auf die Problematik des Catcallings aufmerksam machen und verdeutlichen, dass solche Belästigungen kein Kompliment darstellen, sondern eine Form der sexuellen Belästigung sind, die insbesondere Frauen* im öffentlichen Raum betrifft. 

Catcalling heißt übersetzt so viel wie Katzen-Rufen und ist ein Begriff, unter dem verschiedenste sexistische Verhaltensweisen gegenüber Menschen, vor allem Frauen, zusammengefasst werden. Sexistische Verhaltensweisen sind beispielsweise anzügliche Blicke, aufdringliches Verhalten und das Nachpfeifen oder andere Geräusche (bspw. Kussgeräusche, Schnalzgeräusche, Miauen, Bellen). Hauptsächlich ist mit Catcalling jedoch verbale sexuelle Belästigung im öffentlichen Raum gemeint. Macht ein Mann gegenüber einer Frau zum Beispiel sexuelle Anspielungen, bewertet ihren Körper oder fordert sie direkt zu sexuellen Handlungen auf, nennt man dies Catcalling.

So sagen die Sprecherinnen der LAG: „Es ist nicht akzeptabel, dass Frauen und Mädchen sich nicht unbefangen im öffentlichen Raum bewegen können ohne Belästigungen ausgesetzt zu sein. Der Hinweis mancher Männer „Nimm’s doch als Kompliment“, hilft leider nicht. Catcalling ist #keinKompliment, sondern verbale sexuelle Belästigung.“

In vielen Städten gibt es auf Instagram chalkback Ortsgruppen von catcallsof…, die Catcalls zeitnah ankreiden an den Orten, an denen sie geschehen sind. Jung Aktivistinnen machen so Catcalls im Stadtbild sichtbar.

Da diese Gruppen nicht an allen Orten existieren und die Kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbüro solidarisch mit den Anliegen der catcallsof Gruppen sind, haben sie einen Anti-Catcalling-Tag ins Leben gerufen, der 2024 zum 3. Mal begangen wird.

Die Aktionen der Frauen- und Gleichstellungsbüros gehen vom tatsächlichen Ankreiden der Catcalls einer Region, über Schärfung des Bewusstseins für die negativen Auswirkungen von Catcalling durch Vorträge oder Lesungen, bis hin zum identifizieren von sogenannten „Angsträume“ in den Städten und positive Veränderung dieser. So soll nicht nur die Sensibilität für das Thema erhöht werden und die Zivilcourage gestärkt werden dagegen vorzugehen, sondern es sollen damit auch kommunale Entscheidungsträger*innen (z.B. im Bauamt, im Ordnungsamt oder bei der Polizei) darauf aufmerksam gemacht werden, an welchen Stellen in ihrer Kommune sogenannte „Angsträume“ bestehen, also Orte mit erhöhtem Bedrohungspotenzial für Mädchen, Frauen und Menschen aus der LGBTIQ*- Community, um diese positv zu verändern.

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