Mit „One Billion Rising“ tanzend ein Zeichen setzen

Gewalt gegen Frauen hat dramatisch zugenommen

Gewalt gegen Frauen ist eine extreme Menschenrechtsverletzung, die Frauen in allen Ländern und Kulturen erleben. Jede dritte Frau erlebt im Verlauf ihres Lebens physische oder sexualisierte Gewalt – zumeist innerhalb, oft aber auch außerhalb einer Partnerschaft. Weltweit sind das insgesamt eine Milliarde Betroffene. Alljährlich findet deshalb am 14. Februar weltweit die Kampagne „One Billion Rising“ statt, in deren Rahmen Frauen und Männer das Ende der Gewalt gegen Frauen und Mädchen fordern: Dieses Jahr unter dem Motto „Rise for Empathy – mit Empathie den Ursachen von Gewalt entgegenwirken. Erkennen – Benennen – Verbannen. Sofort.“ Die Landesarbeitsgemeinschaft Hessischer Frauen- und Gleichstel-lungsbüros (LAG) unterstützt die Kampagne an vielen Orten, denn wie in ganz Deutschland steigen auch in Hessen die Fallzahlen seit Jahren dramatisch an.

Trotz der schrittweisen Ausweitung von Beratungs- und Schutz-

angeboten für gewaltbetroffene Frauen ist der Bedarf demnach noch längst nicht gedeckt. „Umso wichtiger ist der Beschluss des Gewalthilfegesetzes im Deutschen Bundestag in allerletzter Minute in dieser Legislatur. Dies ist ein riesen Meilenstein, der den Gewaltschutz in Deutschland voranbringen wird. Der Staat muss in der Lage sein, Frauen und Mädchen vor Gewalt zu schützen“, so Meike Pinkernell, die zum sechsköpfigen Sprecherinnengremium der LAG in Hessen gehört, unter deren Dach die kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten organisiert sind. Das Gewalthilfegesetz sieht ab 2032 einen Rechtsanspruch auf ein verlässliches Hilfesystem bei geschlechtsspezifischer und häuslicher Gewalt und damit einen kostenfreien und niedrigschwelligen Zugang zu Schutz- und Beratungseinrichtungen vor. Erstmalig wird sich dann der Bund an den Kosten beteiligen.

Das liefert gleich einen doppelten Grund, um auf die Straße zu gehen: Um ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen, hat die New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler 2012 die Aktion „One Billion Rising“ (wörtlich übersetzt: „Eine Milliarde erhebt sich“) initiiert.

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Auch in diesem Jahr tanzen wieder Frauen und Männer jeden Alters beim Aktionstag am Mittwoch, 14. Februar, gemeinsam in der Öffentlichkeit zur Aktionshymne „Break the chain“ („Spreng die Ketten“) der Sängerin Tena Clark, um ihre Solidarität zu bekunden.

Alle wichtigen Infos zu „One Billion Rising“ finden sich auf der Aktionsseite www.onebillionrising.de oder auf der internationalen Webseite unter www.onebillionrising.org sowie über die Frauenbüros vor.

Vertrauliche Beratung

Wer sich bedroht fühlt oder sogar schon Opfer wurde, kann sich direkt an die Beratungsstellen vor Ort oder das bundesweite „Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen“ wenden, das 24 Stunden täglich besetzt ist. Unter der kostenfreien Nummer 116 016 wird dort anonym, kompetent und vertraulich geholfen in 18 Fremdsprachen und in Gebärdensprache.

Auch Menschen aus dem sozialem Umfeld Betroffener und Fachkräfte können die Beratungsangebote in Anspruch nehmen.

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